Grundlagen

   Der größte Beitrag zum Bruttoinlandsprodukt Namibias ist dem Dienstleistungssektor zuzuordnen. Seit der Unabhängigkeit Namibias im Jahre 1990 erlebt der Tourismus im Lande eine Wachstumsphase, die noch immer anhält und sehr vielversprechend ist.

   Während 1990 die Anzahl der verkauften Übernachtungen noch 567.000 betrug, stieg diese Zahl im Jahre 1994 auf 1.029.000. Im Jahre 1993 betrug der Anteil der Touristen aus Deutschland 29,3 % des Gesamtvolumens der Touristen. Der Anstieg der Touristenzahlen ist hauptsächlich auf die zunehmende Zahl der Überseetouristen zurückzuführen.

   Die Entwicklung der Gebiete im Norden des Landes, wo der Großteil der namibischen Bevölkerung lebt, blieb beim Ausbau dieses Wirtschaftszweiges bislang weitgehend auf der Strecke. Deshalb ist und bleibt es nach der Unabhängigkeit eine der Hauptaufgaben der Regierung, durch Investitionen die Entwicklung in den nördlichen Landesteilen voranzutreiben.

   Insbesondere der Tierreichtum im Norden Namibias macht diese Region für Investoren im Tourismusbereich besonders attraktiv. Zur Erhaltung der besonderen Reize Namibias und zur Schonung der in den meisten Landesteilen knappen Wasserreserven strebt die Regierung einen hochwertigen, aber zahlenmäßig geringen Tourismus an.

Elefanten in Etosha     (Foto: Birgit Möhring)

   Der unter Beachtung und Schonung der natürlichen Ressourcen Namibias betriebene Ökotourismus wird großgeschrieben.

   Es soll jedoch nicht nur die Natur geschont werden und erhalten bleiben; es gilt vielmehr auch, die soziale Komponente des Tourismus zu berücksichtigen. Die Kulturen der einheimischen Bevölkerung sollen trotz des Tourismus erhalten bleiben, und die Schaffung von Arbeitsplätzen für die lokale Bevölkerung, die sich in den ländlichen Gebieten überwiegend von der Viehzucht ernährt, soll im touristischen Bereich gefördert werden. 

   Das Ziel einer touristischen Erschließung der ökologisch sensiblen Gebiete im Norden Namibias ist das direkte Profitieren der ländlichen Bevölkerung von einem aktiv in den Natur- und Artenschutz eingebundenen, quantitativ beschränkten und qualitativ hochwertigen Tourismus.