Aufbau Wildschutzgebiet
Skizze: Die Lage Namibias auf dem afrikanischen Kontinent
Breitmaulnashorn     (Foto: Andreas Wienecke)
Spitzmaulnashorn     (Foto: Birgit Möhring)

   Das Projektgebiet liegt in Namibia und grenzt direkt an den Etosha Nationalpark. Jahrzehntelang wurde es als private Rinderfarm genutzt und befand sich bei Übernahme in stark heruntergewirtschaftetem Zustand.  Darüber hinaus war offensichtlich, dass Wildtiere regelmäßig geschossen wurden. 

Skizze: Die Lage des Projektgebietes am Rande von Etosha

   Das Gelände bietet grundsätzlich ein ideales Habitat sowohl für Breitmaul- als auch für Spitzmaulnashörner, denn ursprünglich hatten beide afrikanische Nashornarten hier ihren Lebensraum.

   Folgerichtig wurde das Gebiet privat erworben, um in dieser privilegierten Lage direkt am Nationalpark den Raum für ein Wildschutzgebiet entstehen zu lassen, insbesondere Nashörner wieder anzusiedeln und ihnen aufgrund umfassender Schutzmaßnahmen eine sichere Existenz zu ermöglichen.

   Die Errichtung eines derartigen privaten Rhino Sanctuary entspricht den neuesten Erkenntnissen des internationalen Artenschutzes und steht im Einklang mit einer 1991 von der Europäischen Gemeinschaft verabschiedeten Entschließung, in der die Errichtung solcher Schutzgebiete als besonders förderungswürdig anerkannt wird.  

   Darüber hinaus ist es unser Ziel, die Wissenschaft als Fundament des Projektes zu installieren, um den Artenschutz durch Schaffung optimierter Bedingungen für eine möglichst effektive Aufzucht und gesicherte Existenz der vom Aussterben bedrohten Nashörner zu unterstützen. 

   Die Studien im Projektgebiet sollen durchgeführt werden von namibischen und ausländischen Studenten, die mit lokalen Fährtenlesern zusammenarbeiten, wodurch längerfristig die Einbindung der lokalen Bevölkerung in aktiven Natur- und Tierschutz gefördert werden soll. 

   Durch die wissenschaftlichen Aktivitäten und einen vorsichtig eingepassten „sanften“ Tourismus wird das Wildschutzgebiet durch Erhöhung der Sicherheit aufgrund permanenter Präsenz und Bestandskontrolle direkt profitieren. Indirekt profitiert das Schutzgebiet von einer erhöhten Hilfs- und Spendenbereitschaft der sensibilisierten Touristen und deren für ihren Aufenthalt zu zahlenden Nutzungsgebühren. Aber der Tourismus ist nicht Gegenstand dieses Projektes, sondern wird in einer gesonderten, wenn auch partnerschaftlich eingebundenen Unternehmung zu entwickeln sein. 

   Als Grundvoraussetzung einer gesicherter Existenz der Wildtiere ist das Gebiet vom benachbarten kommerziellen Farmland zunächst durch einen wildsicheren Zaun abzugrenzen. Da aber die möglichst zeitnahe Beteiligung von Nachbarfarmern am Projekt angestrebt wird, würde die Vergrößerung des Projektgebietes zu Hegegemeinschaften langfristig auch wieder zum Abbau von dann innen befindlichen Zäunen führen. 

   Die Erschließung der vorhandenen Wasservorkommen muss zielgerichtet voran gebracht werden und aus den verkommenen Rindertränken entstehen nach und nach wild- und umgebungsangepasste Wasserlöcher. 

   Eine sogenannte „boma“ zur vorübergehenden Unterbringung von transferierten Nashörnern bis zu deren Eingewöhnung wird ebenso im Schutzgebiet eingerichtet wie Überwachungsmaßnahmen entlang der Grenzzäune. 

   Sämtliche geplanten infrastrukturellen Entwicklungen des Schutzgebietes werden unter Beachtung der Sicherheitsanforderungen durchgeführt, die von Regierungsseite an die Errichtung eines privaten Nashornschutzgebietes geknüpft sind; dies wird durch die ”Protected Resources Unit” der namibischen Polizei – einer Spezialeinheit zur Sicherung der namibischen Naturressourcen - überprüft.